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Archive for the ‘Gefühle’ Category

Ein Tag, der mit Pflichtgefühl, aber sicher auch mit Erwartungen behaftet ist, die für alle Beteiligten  mal mehr und mal weniger auch eine Belastung sein können.
Für junge Mütter gibt es sicher wenig rührenderes, als wenn ihr Kindergartenkind mit einer zerdrückten Blume oder gar einem selbst gemalten Bild vor ihnen steht. Es ist für beide ein großes Glück und dem Kleinkind leuchtet der Stolz und die Freude aus dem Gesicht – „ich habe ein Geschenk für Mama“. Das mag eine Weile so bleiben, bis die Pubertät beginnt und man sich gegen Traditionen und „von oben verordnete Muttertage“ auflehnt und auch die Mutter fühlt sich unwohl in ihrer Rolle und hält den Muttertag für künstlich und übertrieben. Das ändert sich erst wieder, wenn die Kinder erwachsen und aus dem Haus sind und die mütterliche Fürsorge sich ja eigentlich nur noch in gelegentlicher Hilfestellung ausdrückt. Dennoch bekommt der Muttertag dann wieder eine Bedeutung, man wünscht sich, dass die Kinder an einen denken… nicht vergessen.
Am heutigen strahlend sonnigen Muttertag verweilten Mann, Sohn und Schwiegersohn auf der Rennstrecke und ich habe kurzerhand einen Frauensonntag gemacht und meine Tochter, Enkelin, Schwiegertochter und Mutter in ein idyllisches Restaurant zum Essen eingeladen. Meine Schwiegertochter hatte die Nacht zuvor bei einer Freundin durchgemacht, schaffte es aber noch knapp, trotz Stau, zur verabredeten Zeit am Lokal zu sein. Meine 93- jährige schwerhörige Mutter war skeptisch, ob ihr nicht alles zuviel werden würde und meine knapp zweijährige Enkelin guckte sich mit großen Augen um und entdeckte jede Menge spannender Dinge und wurde von meiner Tochter aufmerksam betreut.
Bei der Bestellung bat meine Mutter die Bedienung um eine kleinere Portion Bratkartoffeln, worauf die ihr eine Seniorenportion anbot. Das überrumpelte diese, sie verstand es akustisch auch nicht gleich, was die jungen Frauen ihr dann aus der Hand nahmen und der Bedienung die kleinere Essensportion signalisierten. Die Seniorin fühlte sich von dieser Entscheidung bevormundet und war zunächst gar nicht einverstanden- mir der Tochter auf der einen und gleichzeitig Mutter gegenüber den anderen beiden, war das unangenehm. Es sind ja aber nur Momentaufnahmen, die schnell vergehen oder auch mal überspielt werden… satt wurden jedenfalls alle und der Nachmittag verlief harmonisch im Garten bei Erdbeeren, Eis und Sahne.
Am frühen Abend sitze ich allein unter dem schönen Fliederbaum und denke, dass es ein schöner Tag war, auch wenn jede der vier Generationen eine eigene Wahrnehmung darüber haben mag … Familie eben. 


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Der Weg zurück zur Normalität. Fast leben wir schon wieder so, wie vor der Diagnose. Die bösen Geister sind verscheucht und manchmal kommt es mir vor, als wäre alles nur ein böser Traum gewesen.
Aber das täuscht. Ganz so leicht darf man es nicht nehmen. Was da die letzten Wochen über uns hinweg gefegt ist, hat Spuren hinterlassen. Nicht nur als sichtbare Narben.

Dennoch kann man zum jetzigen Zeitpunkt sagen: Es ist gut ausgegangen. Mit jedem Arztgespräch kam mehr Licht ins Dunkel und die Aussichten und Prognosen wurden von Mal zu Mal besser. So erfuhren wir letzte Woche, dass die einmalige Radiojodtherapie so erfolgreich war, dass die Ärzte eine weitere Behandlung für nicht erforderlich halten. Nun folgt die hormonelle Einstellung des TSH Wertes und eine halbjährliche Kontrolle.

Es dauert ein bisschen, bis man sein Glück fassen kann. Erstmal ist da auch etwas Ungläubigkeit.
Ist es das jetzt wirklich gewesen? Ist auch wirklich alles untersucht? Kein weiterer Befund?

Es scheint fast zu einfach um wahr zu sein und wir sind noch etwas auf der Hut und ein bisschen unsicher, dass die Arztbesuche nun wieder so selten werden. – Hoffentlich geht das gut. Ist die leise Befürchtung, die bei allem Optimismus noch bleibt.

Aber es gibt auch andere Blickrichtungen. Der Arbeitsalltag läuft fast schon wieder normal. Und das wir unseren Urlaub an der Nordsee nun abgesagt haben,  war vielleicht doch übereilt, aber aus unserer Sicht von Anfang Mai war es notwendig, da auch die Ärzte zunächst einen ganz anderen Behandlungsplan im Auge hatten, den sie dann laufend nach unten korrigiert haben. Immerhin besser als andersherum.

Und verpasste Gelegenheiten kann man ja auch in Chancen vewandeln.

Um doch noch ein paar Tage von der Flut der Ereignisse vergangener Wochen abzuschalten, haben wir nun kurzfristig 5 Tage Usedom gebucht. In einem schönen Hotel, direkt am Meer, Zimmer mit Balkon und der Aussicht auf Meeresrauschen, Entspannen und neue Energie tanken. Und damit nicht genug, haben wir auch Pläne für den Herbst konkret in Angriff genommen und nicht wie sonst so oft – nur darüber nachgedacht.
Es ist ein erhebendes Gefühl, dass ich heute 2 Wochen im September auf Mallorca gebucht habe. Ich kann es schwer beschreiben, dieses aufgeregte Gefühl, wenn man auf – buchen – klickt.

Zuvor haben wir viel geguckt, verglichen, gerechnet und dann habe ich heute Schritt für Schritt gebucht und kam mir dabei ein wenig tollkühn vor.

Nachdem wir seit Jahrzehnten jedes Jahr an die Nordsee fahren, sind zwei Wochen Mallorca für uns schon ein Abenteuer, wenn auch im gleichen Hotel, in dem wir vor 25 Jahren schon einmal waren. Ganz konnte ich dann doch nicht aus meiner Haut und habe auf schon Bekanntes zurück gegriffen – auch wenn die Erinnerung nur noch schemenhaft ist.

Wir freuen uns riesig auf unsere nächsten Reisen. Das Leben hat uns – und vor allem meinen Mann – wieder und wir sind bereit, erneut Schwung in unsere Lebenswelle zu bringen.

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Ob gute oder schlechte Begebenheiten, man muss das Leben stets so nehmen wie es kommt und damit zurecht kommen. Weder mit einem Radiergummi noch mit einem Wischlappen lassen sich unliebsame Schicksalswege aus der Welt schaffen. Man muss den Weg gehen, der für einen bestimmt ist.

Und so habe ich das Angsttier beherrscht in seine Ecke zurück getrieben, bei dem was jetzt vor uns liegt, kann man keine Angst gebrauchen.

Erstaunlicherweise bin ich fast ruhiger seit ich die Diagnose kenne. Natürlich war es erst dennoch ein Schock. Wir haben einen ganzen Tag auf dem Krankenhausflur gesessen und unseren Gedanken nachgehangen.
Aber danach war nicht mehr viel Zeit für Panik oder Verdrängung.

Schilddrüsenkrebs.

Schock.

Packen wir es an.

Ziemlich schnell habe ich mich dazu entschlossen offen damit umzugehen und Familie und Freunde einzuweihen. Meinem Mann war das erst nicht so recht, er merkte dann aber schnell, dass er nicht Überbringer der schlechten Nachricht war, sondern nur Betroffener und das ihm Gespräche mit Besuchern, denen er nicht mehr viel erklären musste, gut taten. Die Einbeziehung der Freunde hat der Tatsache etwas ihren Schrecken genommen.

Einzige Schwäche, die ich mir noch erlaube:  Ich umschreibe die Krankheit am liebsten nur – mit einem bösartigen Tumor. Das Wort Krebs verursacht mir, ausgesprochen, einen innerlichen Ruck, der mich erschüttert.

Die Heilungschancen sollen sehr gut sein. Das wirkt sich natürlich positiv auf unsere Einstellung aus. Die Ärzte machen einen sehr kompetenten Eindruck und das Vertrauen in sie  stärkt unsere Zuversicht zusätzlich.

Dennoch, ein Spaziergang ist das nicht, sondern ein steiniger Weg.

Bereits eine Woche nach der Diagnose und 12 Tage nach der ersten Operation folgte die zweite große Operation, die 7 Stunden dauerte. Den Tag danach haben wir zusammen im Krankenzimmer verbracht. Jeder weitere Besucher hätte da gestört.
Seitdem geht es aufwärts. Erstaunlich wie schnell diese Wiederauferstehung vonstatten geht. Das gibt unserem Optimismus weitere Nahrung.

In 12 Tagen wird die weitere Therapie besprochen. Wahrscheinlich zunächst eine Radiojodtherapie, anschließend vielleicht noch mehrere Wochen Bestrahlung. Das hängt auch von den Ergebnissen der noch ausstehenden feingeweblichen Untersuchungen ab. Dem sehe ich noch mit unsicheren Gefühlen entgegen. Wird es weitere unangenehme Überraschungen geben?

Mein Mann hat seine Fassung bereits wieder erlangt und sieht die Dinge wie immer pragmatisch. Was sein muss, muss sein. Er will gar nicht zu viele Hintergründe kennen. Er stellt sich täglich den Herausforderungen, die auf ihn zukommen, ohne gleich den ganzen Berg auf einmal in Angriff nehmen zu wollen. Bewundernswert diese Einstellung.

Natürlich gibt es Auf und Ab´s, das wird sicher noch eine Weile so weiter gehen. Aber seit die Ärzte die Dinge in die Hand genommen haben und bisher alles gut verläuft, geht es mir fast besser als in den Wochen zuvor mit dieser erschreckenden Ungewißheit, in der ich das nahende Unheil unbedingt stoppen wollte, wohlwissend, dass ich/wir keinerlei Einfluss auf die Dinge haben.

Draußen vor der Terrassentür blüht mein Flieder wie in jedem Jahr in diesem prächtigen blau, das ich so liebe und noch bin ich nicht so weit, richtig hinzuschauen. Den Urlaub an der Nordsee haben wir bereits abgesagt. Alles nicht so wichtig.

Unsere Freunde spielen eine wichtige Rolle. Es tut gut Ansprechpartner zu haben in schwachen Momenten und teilen zu können.
Allerdings merke ich auch, wie unterschiedlich die Leute reagieren. Manche nehmen die Nachricht so dramatisch auf, dass sie mich mit ihrer Reaktion gleich mit herunterziehen.
Es hilft manchmal mehr, mitfühlend aber sachlich zu bleiben und mögliche Ängste nicht doch noch zu schüren, in dem man Schreckenszenarien malt, die noch nicht mal angedacht sind.

Wir schaffen das! Einen Sommer wird es wohl dauern.

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Monatelang hat mein Leben  sich gleichmäßig die Tage erobert. Manche gingen so leise, wie sie gekommen waren, andere sogar unbemerkt, viele aber auch erfüllt mit einer großen Zufriedenheit. Wenig Probleme, viele schöne Erlebnisse und die Gewißheit, dass es uns gut geht, wofür ich immer dankbar bin.
Vor ein paar Monaten ist auch die Sonnensterntochter ausgezogen, woran ich mich erst sehr gewöhnen musste, aber auch diese Veränderung ist inzwischen halbwegs verschmerzt.

Das Leben sucht sich neue Wege und ich tappse einen anderen Pfad entlang, der wieder mehr an mir und meinem Partner orientiert ist. Soweit so gut.

Bis vor 5 Wochen, als mir am Abend plötzlich diese Beule am Hals meines Mannes auffiel. Was konnte das sein. Er wusste es auch nicht und hatte es selbst noch gar nicht bemerkt.
Ich besorgte ihm zügig einen Termin bei der Hausärztin, was sich durch Ostern noch verschob und schon da war ich irgendwie unruhig.
Die Ärztin übwies ihn an den HNO-Arzt und machte eher den Eindruck, als wenn sie damit möglichst nichts zu tun haben wollte.

Der HNO machte Ultraschall und eine allgemeine HNO Untersuchung mit dem Resultat „Gehen sie bitte schnellstmöglichst zum MRT“, auch eine Blutabnahme wurde angeordnet.
Da wurde das dumpfe Gefühl im Bauch schon größer. Das Angsttier schälte sich aus seiner Verpackung und machte es sich in meinem Innern gemütlich.
Zwischen den Terminen vergingen jeweils Tage.  Zeit die ich mit recherchieren verbrachte. Eine Spurensuche, die ich niemandem empfehlen würde. Das Angsttier frißt sich daran fett und rund und drückt alle anderen Organe zur Seite.
Nach dem MRT das Gespräch beim HNO. Das Ergebnis wäre nicht eindeutig, aber der Lymphknoten wäre erheblich geschwollen, das bedeutet Alarmstufe rot. Das muss näher untersucht werden. Es könnte ganz harmlos sein, aber es könnte auch etwas Bösartiges dahinter stecken.

Da war der Verdacht zum ersten Mal ausgesprochen. Die Tage kriechen dahin. Die erste Panikwelle ist bei mir schon verebbt und ich habe meine Ruhe halbwegs wieder gefunden. Während mein Mann eine bewundernswerte Ruhe an den Tag legt. Bis zum Krankenhaustermin, der erneut 2 Wochen auf sich warten ließ, haben wir alles normal weiterlaufen lassen und dsa hat uns gut getan. Sonst wird man irre. Und mit jedem Tag der verging, rückte die Gefahr wieder etwas in den Hintergrund.

Dennoch wurde es in der Klinik dann wieder aufregend. Man saugt jeden Wimpernschlag und jede kleine Anmerkung der Ärzte auf, in der Hoffnung, es könnte ein gutes Zeichen geben.
Einige davon gibt es durchaus, dennoch ist alles unsicher und es könnte sich ebenso das Gegenteil herausstellen.
Überraschend wurde nicht nur eine Gewebeprobe entnommen und eine Spiegelung des Rachenraums gemacht, sondern auch gleich die Mandeln mit entfernt, da eine von ihnen verdächtig groß aussah.
Und man ist jetzt mit Besuchen beschäftigt und dem Wunsch, dass die OP-Folgen schnell überwunden sein mögen. – Wenn man erstmal im Krankenhaus ist, fühlt man sich auch gleich krank, sagte er zu mir, der sich bis zu dem Moment kerngesund gefühlt hatte. Es gibt auch keinerlei Begleitsymptome oder sonstigen Beschwerden, nur diese Beule am Hals.

Und auch wenn ich inzwischen wieder zuversichtlicher bin und glaube, es muss sich doch alles gut auflösen, so bleibt da doch diese Ungewißheit und die Möglichkeit, dass doch etwas Böses dahinter stecken könnte. Und man kann gar nicht anders, als in den freien Stunden immer wieder daran zu denken, welche Diagnose uns wohl erwartet.

Diese Angst bringt das ganze Leben durcheinander, Alltagsdinge treten in den Hintergrund, vieles wird unwichtig, man stellt das Leben plötzlich in Frage, was wird wenn… und schon der Gedanke ist so ungeheuerlich, dass er einen fast umhaut.
Auch wenn wir immer noch so tun, als ginge es erstmal nur um die Erholung von einer Mandeloperation, so spüre ich das Angsttier schon wieder rumoren, es wartet nur auf den Moment, wo es sich wieder ausbreiten und in mir wachsen kann…. jeden Tag der dem Ergebnis näher rückt, wächst es ein Stück weiter.

Was erwartet uns. Wie wird unser Leben sich weiter gestalten…?

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Seit nun mehr 15 Jahren ist dieses Datum ein besonders für mich, eins, dass man sich merkt und nie vergisst. Am 23. Mai 1969 wurde Alfred geboren, da ging ich schon zur Schule, in die zweite Klasse glaube ich. Kennen gelernt und Brieffreundschaft geschlossen haben wir 1996 und ich habe ihm in diesem ersten Jahr, dass ein besonders schweres für ihn war, ein Lebenslicht geschickt, das Musik spielt, wenn man es anzündet. Nur hörte dieses Lied nicht wieder auf zu spielen, auch nach dem Auspusten. Es spielte und spielte und spielte – ich glaube 2 Tage lang, wie ich einem Brief entnehmen konnte. Damit hatte ich mich ja schon mal wunderbar eingebrannt ;-).

Es folgten viele weitere Geburtstage, heitere und stillere, manchmal waren wir uns nah, dann hatten wir uns aus den Augen verloren, aber spätestens an Deinem Geburtstag hast Du von mir gehört und ich habe an Dich gedacht und auf Dich angestoßen.

Ein Geburtstag den ich in ganz besonders schöner Erinnerung habe war Dein 38. ter, als wir Dich bei ap mit einer speziellen Radio-Geburstags-Sendung überrascht haben. Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Einspielungen, Gespräche, Ständchen und Beiträge und man hatte das Gefühl, alle säßen mit Dir zusammen in einem Raum.
Du hattest so viel Spaß daran und wir haben uns am nächsten Tag noch darüber unterhalten, Du warst noch immer ausgelassen und begeistert von dieser „Party“ und zum ersten Mal hast Du darüber nachgedacht im nächsten Jahr einmal richtig Geburtstag zu feiern, mit all Deinen Freunden. Die ganzen Jahre hattest Du das abgelehnt und Dir lag scheinbar nichts daran, aber dieser Geburtstag hat Dir Lust gemacht auf mehr.
Leider konntest Du das nur noch einmal ausprobieren. 2008 hast Du ausgiebig mit vielen Gästen aus nah und fern gefeiert. Leider war das auch Dein letzter Geburtstag.

Ich werde an diesem Tag auch weiterhin an Dich denken, jedes Jahr, vielleicht Robbie Williams hören oder in alten Briefen stöbern oder einfach nur still auf der Terrasse sitzen und aus dem Strandkorb heraus in den Himmel schauen. So fern – so nah.

Happy Birthday, so wie manche es heute sagen, kann ich so nicht nachempfinden. Ich bin weder ungewöhnlich traurig noch ausgesprochen fröhlich. Ich bin und fühle und bin dabei doch auch von innerer Ruhe ausgefüllt. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder, dann ist immer noch Gelegenheit genug zum Gratulieren. Bis dahin alles Gute Unvergessener.

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Was hat sie ausgelöst, die heutige Erinnerung, die viele kleine Bilder, mehr aber noch – Gefühle in mir hoch fliegen lässst?
War es der Film „Das Lächeln der Sterne“ mit Richard Gere und hier speziell der berührende Briefwechsel der beiden Hauptdarsteller, den ich nachempfinden konnte, auch wenn er sich von meinem deutlich unterscheidet? Oder die Flasche Rotwein? Beides zusammen?

Ich kann es nicht sagen, was mich da überfallen hat. Ich habe in Schubladen gewühlt, Kartons geöffnet, in der kleinen gedruckten Erzählung geblättert und obwohl mir die Stimme dazu fehlt, war (ist) es heute abend doch so lebendig und das Wasser in mir steigt und steigt.

Ich musste ohnehin ein Buch bestellen für die Facharbeit der Sonnensterntochter: „Warum ich fühle, was Du fühlst“ über die Beschaffenheit der Spiegelneuronen. Ich habe es mir selbst einmal vor drei Jahren bestellt, weil ich mehr über mein eigenes Verhalten lernen wollte und ob es normal ist, wenn man so mitfühlt mit den Menschen um einen herum. Dummerweise kann ich dieses Buch nun nicht wiederfinden und muss es also erneut bestellen, auch wenn es in Kürze sicher wieder auftauchen wird, aber soviel Zeit ist nicht.
Und um den Frust meiner Schusseligkeit zu vertuschen und weil ich ohnehin einen sentimentalen Abend zu fassen habe, kam ich an dem Best of Album von Robbie Williams natürlich auch nicht vorbei. Ich kann die Lieferung kaum abwarten.

Ich war nie ein Fan von Robbie Williams, was sich aber wohl überwiegend auf sein Äußeres bezog. Seit ich mich mit seiner Musik mehr befasse und sie immer auch mit Bilder, Briefen und Erinnerungen zusammen bringe, erscheint alles in einem anderen Licht.  Da kam mir das Best of Album gerade recht, hier habe ich alles, was mir bisher fehlt und genau das richtige um mich in Stunden wie diesen darin fallen zu lassen.

 

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Die letzten Wochen, man kann fast sagen Monate, waren ereignisreich und ausgefüllt.

Zwar wirft der Ausgang des Volksentscheides um die Schulreform einen Schatten auf die Ereignisse und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass das soziale Klima hier weiter kippen wird und die Jugendkriminalität in gleichem Maße zunehmen wird, wie die Perspektivlosigkeit, in die wir einen Teil der Jugendlichen fallen lassen.

Der Mittelpunkt meines Lebens drehte sich aber in den letzten Wochen auch um höchstpersönliche Angelegenheiten.

So feierten wir Ende Mai silberne Hochzeit und jetzt sechs Wochen später meinen 50. Geburtstag. Beide Feiern inmitten eines großen Freundeskreises, wobei der Urlaub dann allerdings dieses Jahr ins Wasser fällt, weil alles nun einmal nicht möglich ist.
Aber es war genau das, was diese besondere Feste zu Glanzpunkten gemacht hat, an die ich nun noch lange gern zurückdenken werde.

Menschen die sich Zeit nehmen, die sich freuen mit mir (uns) zu feiern, die dafür teilweise auch eigene Planungen gut organisieren mussten, denn der Geburtstag fiel ja mitten in die Sommerferien und somit in die Urlaubszeit.
Trotzdem waren die meisten da und haben mir gezeigt, dass sie gerne gekommen sind – meinetwegen.

So konnte eine Familie erst einen Tag später als geplant in den Urlaub starten – und doch war es ihnen das wert, an meinem runden Geburtstag bei mir zu sein.
Ein Freund nahm am folgenden Tag beim Triathlon teil und konnte nur ein paar Stunden kommen, aber immerhin, auch andere machten es möglich.

Und man merkte ihnen allen die Freude mit uns zu feiern, an. Gewünscht habe ich mir nichts, weil mir nicht so viel einfallen wollte und so haben alle selbst mitgedacht und es ist eine hübsche Mischung aus vielen schönen Dingen zusammen gekommen, die davon zeugen, dass sie alle Gedanken gemacht haben.
Unter anderem eine wunderschöne blau-weiße Kuscheldecke mit maritimen Motiven für kühlere Herbststunden im Strandkorb.

Der Ingenieur war schriftstellerisch aktiv geworden und hatte einen Lebenslauf von mir zusammengefasst, in dem alle Wegbegleiter vorkamen, die kommen konnten und mir wichtig sind.
Und die besten Freunde waren auch wieder rührig und haben seit Wochen an einer Überraschung gebastelt, die sehr gelungen war.
Meiner Radiomanie gewidmet wurde eigens für mich ein Radiosender aus dem Boden gestampft.  Sie hatten an alles gedacht. Rote Lampe, Mikrofon, immer die passende Jingleuntermalung, gab es passgenaue Nachrichten für mich, es folgte ein Wetterbericht, Verkehr und Werbung, wie sich das für einen Radiosender gehört.
Dann kam ein Musikquiz, bei dem ich die Kandidatin war und zwölf Titel am ersten Ton erkennen sollte. Bei 8  ist es mir gelungen – allerdings hatte ich fleißige Hilfe aus dem Publikum.
Die Grüße und Musikwünsche steuerten dann noch auf einen besonderen Höhepunkt hin, der in einer Videobotschaft mündete, die von Marzel und Stephan,  zwei Hamburger Programmdirektoren kam, mit denen ich seit vielen Jahren in Kontakt stehe.
Die Begeisterung und Liebe, mit der sie alles vorbereitet hatten und die Bereitschaft auch im Sender selbst hat mich mit großem Glück erfüllt.

Ich schreibe ja seit einigen Monaten ein „Glückstagebuch“ und darin kommen alles Begebenheiten, die ich unter GLÜCK ablege und ich stelle immer wieder fest, das Glücksmomente bei mir immer an Erlebnisse mit anderen Menschen gekoppelt sind. Das passt auch zu meinem Lebensmotto, in dem vor allem die Menschen selbst eine große Rolle spielen.

So hatte ich mir an meinem eigentlichen Geburtstag, der mitten in der Woche stattfand, einige Frauen zum Frühstück eingeladen, damit ich auch an diesem Tag nicht allein bin und das war ein wunderschöner Vormittag – den habe ich mir selbst geschenkt. Man muss sich immer auch selbst um sein Glück kümmern. Aktiv sein, statt auszuharren, ob andere etwas tun.

Ich habe einen guten Weg gefunden, das Leben von der guten Seite zu sehen und zu erleben. Die Freunde an meiner Seite, auf die ich mich verlassen kann, die halten was sie versprechen und das Leben in gewisser Weise mit mir teilen, sind ein fester Pfeiler auf diesem Weg. So bewunderte dann auch eine Schulkollegen aus Jugendtagen den Kreis den ich mir da aufgebaut habe. Und ja, ich bin stolz auf all diese Menschen und ihre Zuneigung und ich habe inzwischen gelernt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Freundschaft funktioniert nur von zwei Seiten und das sind wunderbare Geschenke im Leben, die man pflegen und um die man sich kümmern muss.

Für die, die das gerne tun, bin ich dankbar. Sie sind meine Glücksschmiede.

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Heute ist es ein Jahr her, dass Alf uns verließ. Ein langes und gleichzeitig auch kurzes Jahr. Ich habe ihn oft in meiner Nähe gespürt, wurde durch viele kleine Begebenheiten immer wieder an ihn erinnert und habe doch auch einen neuen – meinen – Weg gefunden.

Ich vermisse ihn nach wie vor, würde gerne vieles mit ihm teilen, seine Meinung hören, mich bei ihm ausruhen, aber es ist auch etwas Neues entstanden. Ein Gefühl der Dankbarkeit, dass es ihn gab und dass er mir soooo viel hinterlassen hat. Briefe, Geschichten, Dinge, die ich von ihm gelernt habe, Musikstücke die unverrückbar mit ihm verbunden sind.
Im Internet erinnern sich heute viele Freunde an ihn, jeder trägt diesen Tag in sich und die Zeit, die ihm vorausging – der Faden ist nicht gerissen. Mich bringt das mehr aus der Fassung als ich für möglich gehalten hatte. Eigentlich wollte ich diesen Tag heute in Cuxhaven verbringen – aber gesundheitliche Eskapaden halten mich nun doch zu Haus.

Unvergessen.

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Wieder geht ein Jahr zu Ende und wie immer, bin ich ein wenig wehmütig.

Ich blicke zurück auf die Dinge, die geschehen sind und auf die ich keinen Einfluss hatte und ich blicke voraus und weiß noch nicht, was in 2010 auf mich und uns zukommt.

In gewisser Weise ist das gut, dass wir nicht in die Zukunft schauen können und es nehmen müssen wie es kommt.

Was man nicht ändern kann, muss man ertragen – und wenn es unangenehme Dinge sind, ist es besser, wenn man sie nur häppchenweise verdaut und trotzdem nicht den Mut verliert und die Hoffnung behält, dass sich die Dinge auch noch wieder ändern.

Ich möchte gar nicht wissen, was 2010 für uns im Gepäck hat, sondern lasse mich lieber überraschen – von den schönen und auch den weniger schönen Dingen.

Es ist bekömmlicher seinen Weg Stück für Stück zu gehen, nur so lassen sich Steine aus dem Weg räumen und neue Wege erschließen, wenn sie notwendig sind.

2009 war ein eigentümliches Jahr. Zum Teil konnten wir voraussehen, was kommt.

Das jemand aus unserer Mitte uns verlässt. Wir wussten nicht genau wie und wann es passieren wird, aber dass es nicht mehr abzuwenden ist, davon mussten wir ausgehen.

Ich habe – zum Glück – noch nicht viele Menschen in meinem Leben verloren, obwohl ich die Hälfte des Lebens schon hinter mir habe.

Bis zu diesem Jahr wusste ich nicht wirklich, was Trauer ist und ich brauchte in der Vergangenheit manchmal Geduld, um meine fehlende Vorstellungskraft zu überwinden, wenn es um die Trauer anderer Menschen ging.
Ich war in dieser Hinsicht bisher immer erstaunlich sachlich und distanziert.

In diesem Jahr habe ich manches Mal verwundert zurück geschaut, warum ich dieses Trauergefühl bisher so noch nicht wahrgenommen habe, als mein Vater vor vier Jahren starb. Natürlich war er mir nah und ich habe ihn vermisst und vermisse ihn in gewissen Situationen noch immer.
Und doch bin ich sachlich geblieben, was mich heute noch mehr erschreckt als vor vier Jahren, als ich noch nicht wusste, was Trauer ist.
Ich war vielleicht zu sehr mit der Trauer meiner Mutter beschäftigt, dass ich darüber meine eigene Trauer „vergessen“ habe. Neben meiner verzweifelten Mutter war überhaupt kein Platz für irgendwas und ich brauchte all meine Kraft, um ihr eine Stütze zu sein. So habe ich es erlebt und versucht dieser Herausforderung gerecht zu werden.

In diesem Jahr war es anders. Ich habe einen Menschen verloren, den außer mir, niemand aus meinem eigenen „realen“ Leben kannte. Zwar wussten alle, von der Existenz und kannten seinen Namen, aber nur ich hatte einen Bezug zu ihm.

Ich hatte Zeit und konnte mich „fallen“ lassen in diesen Verlust und alle Gefühle und Gedanken, die damit verbunden waren. Und ich habe festgestellt, dass es gut ist, die innere Traurigkeit nicht zu verdrängen. Ich brauchte diese Zeit um Los zu lassen!

Ich wusste bisher nicht, dass Trauer so tief gehen kann und doch lässt es mich nicht verzweifeln.
Ich lebe mein Leben… weiter und vieles ist gut an diesem Leben und ohne pathetisch zu sein, bin ich  …. glücklich. Ein kleines Glück. Nicht himmelhoch, nicht umwerfend, aber ich ziehe meine Bahnen und sehe und erlebe viel Schönes unterwegs.

Und doch ist der verlorene Freund gegenwärtig, – fast jeden Tag. Mal nur ganz im Hintergrund und mal ganz bewusst und schmerzhaft fehlend.

Ich bin unentschlossen. War er mein bester Freund oder mein wichtigster.
Er hat so vieles in mir bewegt und befreit, dass er in jedem Fall mein wichtigster Freund war. Durch ihn habe ich mich „freigeschwommen“.
Er war nicht immer mein bester Freund, weil er oft nicht da war, wenn ich ihn brauchte, aber immer, wenn er mich brauchte.
Aber egal, ob er „da“ war oder unerreichbar, war er mir gedanklich über viele Jahre immer so nah – das er vielleicht doch mein bester Freund war.

Ich konnte ihm so vieles anvertrauen, was ich vor anderen verborgen habe.

Aber je länger wir uns kannten, desto mehr war diese Freundschaft auch durch Sorge überschattet. Ich hatte so oft Angst um ihn, kannte seine Nöte und seine Hilflosigkeit in gewisser Weise und ahnte/wusste von seiner Krankheit, noch bevor er es wusste. Ich wusste nicht wie und wann sie kommen wird, aber das es passieren wird, habe ich lange vorher kommen sehen.
Ich habe versucht aufzufangen, aber es gelang nur mäßig. Und deshalb – nur deshalb, habe ich jetzt manchmal das Gefühl – frei – zu sein. Mich nicht mehr sorgen zu müssen und mich mehr auf mein Leben konzentrieren zu können. (Zu dem er ja aber dazu gehört(e)).

Den Freund ersetzen kann mir niemand!

Das geht allen so im Leben, dass sie von Zeit zu Zeit Abschied nehmen müssen.

Es gibt Tage, da tun die Erinnerungen gut und andere, da tun sie weh. Und doch bin ich froh, dass es sie gibt. Das da nicht Nichts ist!

Und doch bin ich wehmütig, wenn ich an das kommende Jahr denke. Das erste Jahr, das beginnt – ohne meinen Seelenfreund.

Immerhin hatte ich die Gelegenheit einen solchen Menschen zu kennen!

Und ich begegne neuen Menschen auf meinem Weg.

Da ist Pe, seine Schwester, mit der ich sowohl Erinnerungen als auch Trauer teilen konnte, was ich als sehr wohltuend empfunden habe.

Und ich erschließe mir auch eigene Horizonte immer wieder neu … es ist eine schöne Erfahrung, dass das in jedem Alter möglich ist. Solange wir der Welt offen begegnen, wird sie sich uns öffnen und ich glaube, da gibt es eine Menge, was sie für uns bereit hält – für jeden anders.

In diesem Sinne, lebt jeder mit seiner Vergangenheit, aber nicht ohne Zukunft. Daran glaube ich und sehe optimistisch in das Jahr 2010. Noch will ich nicht wissen, wie es wird – nur hoffen, dass es gut wird.

Ich wünsche allen ein gutes Neues Jahr und kommt gut rein!

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Gestern war also mein Heimspiel. DAS Konzerterlebnis schlechthin in diesem Jahr für mich. Laut Hartmut Engler
11 000 Besucher in der ausverkaufen Color Line Arena.

Ich war schon auf so vielen PUR Konzerten, Open-Air und in der Halle.
2 x noch in der Alsterdorfer Sporthalle, mindestens 4 x in der AOL -jetzt Color Line Arena, Waldbühne Berlin, Köln Arena, Katschhof Aachen, Rendsburg, Bahrenfelder Trabrennbahn und ich hab immer noch nicht genug, es könnte immer so weiter gehen.

Gestern abend war es wieder das Feuerwerk, was ich mir erwünscht und erhofft hatte auf dieser „Wünsche“- Tournee.

Wer PUR noch nie live bei einem Konzert erlebt hat, kann sich das nicht vorstellen, was da abgeht. Ich war schon auf so vielen Konzerten, aber PUR ist unvergleichlich und das liegt auch an dem genialen Zusammenspiel zwischen Hartmut Engler und dem Publikum. Mit kleinsten Gesten bewegt er die Massen und reißt sie von den Stühlen.

Sehr genial, die Mittelbühne!!  Sie waren auf allen Plätzen mega-präsent und zudem gingen noch seitlich zwei Laufstege nach links und rechts und ein Podest fuhr von Zeit zu Zeit mit Teilen der Band oder mit Hartmut auf dem Laufsteg mitten in die Menge.

Um 20.10 Uhr ging es fast pünktlich los. Ein Kapuzenmensch stand auf dem einen „Laufsteg“, es sah aus, als würde eine Art Galgen von der Decke hängen, etwas unheimlich sah es aus. Der Kapuzenmensch hielt Feuer an die Lunte und es sprang überraschend an verschiedene Punkte und enzündete automatisch ein Feuerwerk zur Eröffnung.
Zunächst wurden viele Titel vom neuen Albumg gespielt, die sich aber fast alle gut für ein Konzert eignen, durchgängig und mitreißend klingen.
Das 11 000 Menschen begeistert klatschend und wippend eine alte demenzkranke Frau besingen … „Frau Schneider erkennt mich heute wieder nicht, Frau Schneider grinst mich an und sagt, sind Sie der, der gegen mich im Halma verliert“ – sowas funktioniert wohl nur auf einem PUR Konzert und mag auf Außenstehende eigentümlich wirken.

Die Geschichte, die Hartmut dazu erzählt hat, weist aber nur darauf hin, dass auch und besonders alte und kranke Menschen, noch eine eigene Persönlichkeit haben, die oft vielleicht von einer Krankheit in den Hintergrund gedrückt wird. Wir neigen dazu, Krankheiten nur von der dunklen Seite zu sehen und uns davon runterziehen zu lassen.

Dieses Lied hat mich an meinen diesjährigen ersten Besuch in einem Hospiz erinnert, in dem so kraftvoll und positiv, so beruhigend und – gerade an diesem Ort – lebensbejahend mit allen tragischen Menschengeschichten umgegangen wurde.

Frau Schneider rockt.

Und meine melancholischen Gedanken hielten sich in  Grenzen, taten diesmal nicht weh. Ich war ganz bei mir, habe mich fallen lassen in die Musik. Musik die überall war, unter den Füßen, im Körper, in den Mundwinkeln, den Händen und Beinen – alles vergessen und nur im Takt mitgehen.

Natürlich war „Lena“ dabei, mein absolutes Lieblingslied. Lena kann ich nicht beschreiben, das muss man fühlen.

Es fehlte nichts, neben vielen neuen Liedern, gab es auch viele Rückblicke, Funkelperlenaugen, Prinzessin, Abenteuerland, Seiltänzertraum, Ein graues Haar, Ich denk an Dich, Indianer, Mittendrin und, und, und – ein A-ha Erlebnis nach dem anderen,  ein Wiederhören auch von den Liedern, die schon ein bisschen in Vergessenheit geraten sind. Es gab Seifenblasen und Feuerfunken und die Bühne war stets in wunderschönes wechselndes Licht gehüllt, warme, kraftvolle Töne und so ganz anders als neulich bei den Söhnen Mannheims, wo man das Gefühl hatte, es fliegen einem laufend Lichtfunken in die Augen, von denen man erblindet.

Hier war das Licht perfekt und passte sich bezaubernd in die Show ein, hüllte die  Zuschauer im Innenraum ein.

2 1/2 Stunden bis 22.45 Uhr gaben PUR alles. Schön auch, wenn die Fans mitten im Konzert ein altes Ritual hervorzaubern. Ohne das Hartmut etwas sagt oder es Anzeichen für einen Gesang gibt, hört man es zunächst in einem Block leise beginnend, sich dann langsam fortsetzend, bis er auf alle überspringt, der Funke, der alle Besucher zu einem Chor vereint „Oh wie ist das schön, oh wie ist das schön, sowas hat man lange nicht gesehn, so schön, so schön. Hartmut ist jedesmal davon überrascht, weil er nicht weiß, WANN es kommt, aber irgendwann ist es einfach soweit. Er lauscht seinem Publikum, grinst, stimmt mit ein und übernimmt dann wieder das Ruder, dass ihm das Publikum kurzzeitig aus der Hand genommen hat.

Vor Jahren habe ich es mal beim Verlassen eines Konzertes erlebt. Der Ausgang war sehr schmal und die Menschenmenge schob sich in ein immer enger werdendes Nadelöhr, ich bekam langsam Beklemmungen, es wurde immer drängender und drückender und plötzlich stimmten ein paar Leute in der Masse dieses oh wie ist das schön-Lied an und sofort fiel die ganze Anspannung von der Menge ab und das Geschiebe wurde viel entspannter. So ist das bei PUR Konzerten.

Und auch wenn Hartmut Engler sicherlich immer im Mittelpunkt steht und die Massen dirigiert, so sind auch alle anderen PUR Band-Mitglieder präsent und verbreiten auf der Bühne viel gute Laune und Spielfreude, ich habe das sehr wohl wahrgenommen und mich daran gefreut.

Ein Wunsch gibt es auch schon. Nächstes Jahr auf Schalke dabei sein!!!  Wir sehen uns wieder! 🙂

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